Agua Dulce

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Doppelkonzert mit Witch ’n‘ Monk.
Afro-peruanische Klänge treffen auf rhythmische Dekonstruktion und komplexe Elektronik.
Auch wenn ‚Agua Dulce‘ der Name des bekannten Strandes in Perus Hauptstadt ist, gilt bei diesem gleichnamigen Projekt nicht Sommer, Sonne, Kaktus, vielmehr: Dekonstruktion, Elektronik und Cajón. Diese kantig klingende Trias macht nämlich den runden Sound des in Berlin ansässigen Duos aus: Sie elektrisieren das Publikum mit lateinamerikanischen Rhythmen, die radikal heruntergebrochen mit E-Gitarre und E-Cajón zu mitreißend pulsierender Noise- und Low-Fi-Musik werden.
Ganz entfernt ist die anfängliche Assoziation nicht, denn Alejandra Cárdenas (aka Ale Hop) und Laura Robles sind in der Nähe dieses Strandes groß geworden. Damals sind sie einander erstaunlicherweise nie begegnet, waren aber im ständigen Kontakt mit der afro-peruanischen Musiktradition: ein Konglomerat aus unterschiedlichen Musikstilen und -riten, die sich an der peruanischen Küste über zwei Jahrhunderte im Schatten der Sklaverei und Unterdrückung ausgebildet haben. Instrumenteller Inbegriff der Befreiung und des Widerstands hiervon war die Cajón.
Sie ist nun Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Arbeit geworden: So tragen sie die historische Bedeutung des Instruments in ihre Musik herein, reichern es mit elektronischen Effekten an und dekonstruieren zugleich die konventionellen Spielweisen, um aus Lateinamerika in ungekanntes Klangterritorium vorzudringen. Beispielhaft dafür ist das traditionelle Tanzmusikstück »Son de los Diablos«, das durch ihren originellen Spin berauschend zum Beat in Bewegung setzt. Also keine sonnigen, viel besser: verzerrte und packende, wie auch gekonnt-gewagte Aussichten laden ein zum verfremdeten Strandgang entlang der Küste Perus.
Im Anschluss: Witch ’n‘ Monk