Jazzclub Live: Yeoh – Glotze – Coudoux

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Die Leipziger Band Glotze hat sich ein Ziel gesetzt: Das Unvorhersehbare hörbar zu machen. Kein leichtes Unterfangen. Hört man sich indes durch das bisherige, vier Alben umfassende Werk, muss man konstatieren: Mission accomplished.
Der Sound des Quartetts erweist sich als dichter Klangdickicht, in dem experimentelle und improvisierte Musik ebenso kunstvoll wachsen wie Jazz und Kunstmusik. Das Ergebnis ist ein minutiöses Durcheinander, das halb Konzept, halb Anarchie ist. Dass ihre Musik mitunter überfordert, irritiert und provoziert, wissen Glotze nicht nur – sie haben es darauf angelegt. Nicht aus Gründen des Selbstzwecks, sondern deshalb, weil die Formation das Publikum mit dem Fremden vertraut machen, und letztendlich versöhnen will.
Auf der Bühne des Neuen Schauspiels werden Glotze von der malaysischen Violinistin Pei Ann Yeoh (mit welcher sie auch das 2022 erschienene Album „GLOTZE II“ aufgenommen haben) und der Kölner Cellistin Elisabeth Coudoux begleitet. Gemeinsam kreieren sie einen multiperspektivischen Klangraum, der – wie der Jazz-Journalist Wolf Kampmann kürzlich schrieb – von „kreativer Unanständigkeit“ geprägt ist.