Stian Westerhus

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Novum und Nachhall: audio-visuelle Premiere in monumental steinerner Kulisse.
Hartnäckig hält sich der Glaube, dass sich die Ausdrucksmöglichkeiten an der E-Gitarre im 21. Jahrhundert erschöpft, und in einer endlosen Schleife der Redundanz verloren haben. Doch Stian Westerhus beweist uns das Gegenteil.
Der norwegische E-Gitarrist gilt als musikalischer Innovator und Ikone seines Instrumentes. Mitsamt einer breiten Palette an Effekten und Soundkulissen versetzt er sein Publikum regelmäßig in eine Art Trancezustand, dem es sich nur schwer zu entziehen vermag. Dabei erbaut er dichte, massive Klangwände, um sie im nächsten Moment zugunsten zerbrechlich-intimer Klangminiaturen wieder zum Einsturz zu bringen.
Die kühle Atmosphäre des Black Metal und Post Rock haben ebenso ihre Spuren in seinem Spiel hinterlassen wie die komplexe Harmonik des Jazz, die warmen Klangfarben des Ambient ebenso wie die anarchische Spielfreude Jimi Hendrix‘. Über die Jahre spielte er in zahlreichen Projekten und Bands, seine Diskographie ist schwer zu überblicken. Ein zentrales Werk ist bis heute das 2012 veröffentlichte Album »The Matriarch and the wrong kind of flowers«, das in einem Osloer Mausoleum mit überdurchschnittlich langer Nachhallzeit aufgenommen wurde.
Vergleichbare Bedingungen finden sich aufgrund der architektonischen Ähnlichkeit auch im Leipziger Völkerschlachtdenkmal – der natürliche Hall liegt hier bei 10 Sekunden. Westerhus in die monumental-steinerne Kulisse der Messestadt einzuladen, war daher nur folgerichtig. Mitsamt des Live-Mappings der Videokunst-Koryphäe Frieder Weiss wird das Konzert Novum und Experiment zugleich – und in seiner konzeptionellen Einzigartigkeit nur an diesem Abend zu erleben sein.