2018 noch hat Barbara Morgenstern »Unschuld und Verwüstung« hinterlassen – so zumindest lautete der Titel des in dem Jahr erschienenen Albums. Im Januar nun folgte mit »In anderem Licht« der mittlerweile 10. Longplayer ihrer Karriere.

Einordnen lässt sich ihre Musik bis heute nur schwer: Zwar werden ihre Alben mittlerweile vom Berliner Indie-Label Staatsakt veröffentlicht, doch ist die Musik für klassische Indie-Verhältnisse harmonisch eigentlich viel zu ausgefeilt und rhythmisch komplex. Morgenstern selbst hat zwar in ihrer Jugend eine klassische Jazzausbildung genossen, die man ihren kammermusikalischen Songs bis heute anhört, doch weisen diese zugleich weit über die üblichen Genregrenze hinaus. Gelegentlich fühlt man sich an die Spätphase von Talk Talk erinnert. Dazu kommen Morgensterns Texte, die die gesellschaftliche Gegenwart reflektieren, um daraus utopische Fluchtpunkte zu entwickeln.