Dave Holland Trio

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Musikgeschichte und Gegenwart: Die Rückkehr des »Gentleman of Jazz«!
Dave Holland dem Jazz-Publikum vorzustellen, ist in etwa so, als wenn man der Klassikwelt erklärt, wer Johann Sebastian Bach war. Denn spätestens, seitdem der Kontrabassist mit Miles Davis und Herbie Hancock Ende der Sechziger das legendäre Album »Bitches Brew« aufnahm, zählt er zu den Größen des Genres.
Seitdem lebt der gebürtige Brite in den USA, zur Zeit in New York. Und ebenso wie die US-Metropole erweist sich auch der Sound Hollands als Melting Pot verschiedendster, mitunter auch gegensetzlicher Einflüsse. So vereinen sich in den Klängen seines Trios Elemente aus Hardbop, Free Jazz, der europäischen und transkulturellen Musiktradition, Funk und balladesken Tönen. Im Zusammenspiel mit seinen beiden Mitmusikern – dem Drummer Eric Harland sowie dem Saxofonisten Jaleel Shaw – erbaut Holland all dies zu einem genuin neuen Klangkörper.
Die Interaktion zwischen Harland, Shaw und Holland gleicht dabei einem musikalischen Dialog ungeahnten Niveaus. Beobachtet man die Drei auf der Bühne, fragt man sich mitunter, ob sie überhaupt noch miteinander sprechen müssen. Denn wer so zu spielen vermag, so der sich aufdrängende Eindruck, hat sich der Notwendigkeit des Sprechens eigentlich längst entledigt.
Die Liste an Alben, an denen Holland im Laufe seines Lebens beteiligt war, würde jeden Rahmen sprengen. Das bisher letzte Album in Trio-Besetzung war das 2020 veröffentlichte »Without Deception«, das unter anderem mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde und in Zeitungen wie dem Chicago Tribune, Jazztimes und dem Guardian hochgelobt wurde.