Witch ’n‘ Monk

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Doppelkonzert mit Agua Dulce.
Hörgewohnheiten? Diese Jazz-Punk-Revolte stellt sie auf den Kopf!
Jazz ist mitunter ein Verlegenheitsbegriff. Wird damit doch immer wieder auch das bezeichnet, was sich in die anderen typischen Sparten: Rock, Pop und so weiter nicht einpassen lässt. Andererseits kann die Faustregel geltend gemacht werden, dass die Musik gut ist, welche sich gegen Grenzen und Gewohnheiten jeglicher Art auflehnt und sich im neuen Dazwischen einnistet.
Irgendwo dort hat sich auch das Londoner Duo Witch ‘n‘ Monk niedergelassen, um Konfliktlinien hörbar zu machen und revoltierend zu überwinden. Mauricio Velasierra, Kolumbianer, bringt traditionell-lateinamerikanische Flöten mit dem »jazz-punk guitar/bass hybrid« und experimentellen Gesang der Britin Heidi Heidelberg zusammen. Beide verorten sich an den Schnitt- und Reibungsstellen von Punk, Prog Rock und Jazz; widerständige und empfindsame Attitüde, Femininität und Maskulinität überschneiden und beißen sich phänomenal zu einem synästhetischen Erlebnis – denn das seit elf Jahren bestehende Duo kollaborierte in der Vergangenheit schon mit Duft- und Visualkünstler:innen.
Dass Velasierra und Heidelberg ihr letztes Album auf dem Avantgarde-Label Tzadik von John Zorn veröffentlicht hat, erstaunt da gar nicht – konnten sie sich dort doch experimentell austoben und ihrem Namen mit schamanisch-beschwörerischen Loops gerecht werden. Und auch ihre zuletzt erschienene Single »Outfox« und das dazugehörige Video sind psychedelische Hinhörer und -gucker, die dem Brain-Rot-Genre auf ironische Weise nahekommen – und die Vorfreude auf ihren Auftritt im Rahmen der Jazztage nur umso mehr steigern.
Zuvor: Agua Dulce