Filmpremiere: Being Hipp

Preise
Bemerkenswertes Porträt einer Pionierin des Jazz: Jutta Hipps mutiger Lebensweg von Leipzig in die weite Welt. FILM-PREMIERE!
Die Leipzigerin Jutta Hipp war eine Ausnahmeerscheinung: weiblich, deutsch und die erste weiße Jazzpianistin in den USA auf internationalem Niveau. Als Autodidaktin machte sie in den 1950er Jahren eine beispiellose Karriere – von Leipziger Untergrundclubs über die Clubs der US-Besatzer am Tegernsee bis zur Bühne des legendären Hickory House in New York. Sie wurde gefeiert – als erste Frau beim Blue Note Label und als, wie es damals hieß, »Fräuleinwunder« am Piano. Doch hinter dem Glanz verbarg sich eine Geschichte voller Brüche, Zweifel und mutiger Entscheidungen.
Die arte-Dokumentation »Being Hipp« zeichnet anhand von unveröffentlichten Film- und Tonaufnahmen, Interviews mit Jazzgrößen wie David Amram, Thomas Herberer und Sheila Jordan sowie beeindruckendem Archivmaterial das Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin. Die Doku erzählt von Hipps früher Liebe zur verbotenen Musik in Nazi-Deutschland, ihrer Flucht in den Westen, der Geburt ihres Sohnes Lionel und ihrem kometenhaften Aufstieg in der amerikanischen Jazzszene.
Doch Sexismus, Rassismus, Selbstzweifel und Alkoholismus bestimmen zunehmend ihr Leben. Als sie sich gegen eine Affäre mit ihrem Agenten wehrt, fällt sie in Ungnade – und verstummt. 1960 verlässt sie die Bühne für immer. Die Musik tauscht sie gegen einen Job in einer Textilfabrik und findet Frieden mit sich selbst.
»Beeing Hipp« ist mehr als ein Porträt – es ist eine berührende Reise in das Leben einer Künstlerin, die sich der Freiheit der Musik verschrieb, sich gegen alle Widerstände behauptete und doch daran zerbrach.
(Hinweis: Nach der Filmvorführung folgt ein von der Journalistin Julia Hemmerling moderiertes Gespräch mit der Regisseurin des Films, Anna Neuhaus, sowie Ilona Haperkamp (Musikerin und Autorin der Jutta-Hipp-Biografie »Plötzlich Hip(p)«, zu dem alle Gäste herzlich eingeladen sind).