Get Well Soon Bigband
Die Angst ist immer da – wartet wie ein schwarzer Hund in der Ecke und schaut dich mit kalten Augen an. Die Angst ist der Knorpel am Gaumen, beim Versuch tief Luft zu holen. Mit der Angst wird politisch gearbeitet, instrumentalisiert und sie ist die Quelle alles Schlechten, denn die Angst ist das Gegenteil der Liebe. Dass die Angst aber auch Gutes hervorbringt, zeigt das Album »The Horror« von Konstantin Gropper alias Get Well Soon. »The Horror« ist ein aufmüpfiges Album, das wie er selbst sagt, seinen Hörer*innen etwas „zumuten“ soll. Verstärkt wird diese „Zumutung“ durch orchestrale Unterstützung, die die vertraute Stimme des Sängers in noch absonderlichere Sphären trägt, als man es ohnehin von ihm gewohnt ist. Live werden ebenfalls keine leichten Häppchen serviert. Texte, die von Groppers Albträumen und persönlichen Ängsten erzählen, werden zu einer an Katharsis ähnelnden Performance, in der nicht zuletzt auch seine Furcht vor dem Erstarken des Rechtsextremismus behandelt wird. Und trotzdem: Am Ende der Blick in den Himmel, mit Zuversicht, dass alles gut wird. Und genau so zeigen sich die letzten Zeilen des Albums: „Join hands, In horror unite, Together let’s dance, In darkest night“.