Element of Crime
Es gibt nicht allzu viele deutsche Popbands, von denen man sagen kann, sie hätten einen ganz eigenen Sound. Manch eine/r behauptet sogar, es gäbe nur eine einzige. Alben wie »Weißes Papier« oder »Romantik« sprechen dafür, Sven Regeners Lakonie und Brillianz im Texten sowieso. Vielleicht wird es aber am deutlichsten auf eben jenem Album, das keinen einzigen eigenen Song der Band enthält: Wer »Fremde Federn« hört, hört Element of Crime – und erst ganz spät: Dylan, die Pet Shop Boys, die Beegees. Udo Lindenberg, Wham und Kurt Weill, Gainsbourg und schließlich sogar die Beatles. Element of Crime hat deren Songs nicht gecovert, sondern gestohlen und den eigenen Namen eingestickt. Live wird dann zu allem Überfluss auch noch jeglicher Melancholie-Verdacht weggerockt. Immer da, wo sie sind, ist der Mittelpunkt der Welt.