MusikZeit: Erika Stucky »Call Me Helium: The Music of Jimi Hendrix«
Jazzkalender-Tipp
Ein halbes Jahr vorm 40. des großen Bruders wird die kleine Schwester 25 Jahre alt. Die MusikZeit feiert an zwei Tagen und rückt dabei das Musikinstrument schlechthin in den Fokus. Von der stufenlosen Skala der Geige und der Klangfülle des Saxophons über die Perkussivität des Schlagzeugs zum unendlichen Reich der Imitation – all das kann nur: die menschliche Stimme. Und da es also »UmStimmen« geht, darf Erika Stucky mit all ihrer Präsenz, Energie und ungebremsten Spontaneität natürlich nicht fehlen. Die Schweizerin kommt mit Band und dem nagelneuen und doch schon hochgelobten Jimi-Hendrix-Projekt »Call me Helium« ins UT. Stucky wuchs im Hippie-Biotop San Francisco auf und liebte den E-Gitarren-(Halb)-Gott schon als Kind – vor allem aber, weil er Zeilen wie „Excuse me while I kiss the sky“ sang.
Erika Stucky (voc), Christy Doran (g), Jamaaladeen Tacuma (b) und Fredy Studer (dr)
Zwischen avantgardistischem Swing und groovigem Noise trifft am 12.2., dem ersten MusikZeit-Tag 2016, eine vorschussbelorbeerte junge deutsche Jazzband auf vier gefeierte junge Sängerinnen. Konzerte von Max Andrzejewskis Hütte und Chor erinnern zu Beginn leicht an ein Völkerballspiel. Hier die einen, da die anderen, eine Durchmischung der beiden Teams scheint zunächst gar nicht vorgesehen. Doch wenn das Spiel seinen Lauf nimmt, entsteht aus der anfänglich initiierten Separierung eine Einheit sondergleichen. Es wird munter durch die Gegend zitiert, vieles durcheinander gewürfelt und nach einer verblüffend neuen Logik wieder zusammengesetzt. Und für leidenschaftlichen Unsinn bleibt auch jede Menge Platz. Eröffnet wird der Abend von der Sängerin mit dem schönsten Namen der Welt: Zola Mennenöh präsentiert ihre ungewöhnlichen Versionen amerikanischer Jazz- und Folkperlen. Dabei an ihrer Seite: Kontrabassist Greg Cohen, der gerade mit Hütte-Chef Max Andrzejewski und Kalle Kalima das hervorragende Country-Album »High Noon« (ACT) aufgenommen hat.