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Immanuel Wilkins Quartet

UT Connewitz

Preise

VVK: 27/19
AK: 33/25

Der Soundtrack der Gegenwart – präsentiert vom preisgekrönten Senkrechtstarter!

Mitunter gerät der Blues als wichtiger Einflussfaktor inmitten des Jazz-Kosmos etwas in Vergessenheit. Nicht aber bei Immanuel Wilkins, der ihm mit seinem im vergangenen Jahr erschienen Album »Blues Blood« jenen Tribut zollt, den er zweifellos verdient.

Seit seinem Debüt »Omega« aus dem Jahr 2020 gehört der US-amerikanische Altsaxofonist zu den zentralen Shootingstars der Jazzwelt. In dieser Zeit hat er nicht nur 

die Riege der Kritik in einen nicht enden wollenden Prozess des Staunens versetzt – die Verleihung von global relevanten Jazzpreisen wie dem LetterOne Rising Stars Jazz Award (2020) oder dem DownBeat Critics Poll Awards (2023) spricht diesbezüglich Bände; auch und vor allem hat Wilkins sich in den fünf Jahren in die Herzen des internationalen Jazzpublikums gespielt.

Ein Grund dafür könnte sein, dass Wilkins es schafft, die großen mit den kleinen Geschichten zu verbinden – und damit eine Symbiose zwischen Emotion und Ratio zu kreieren. So finden seine Leidenschaft für Literatur, Philosophie und Geschichte ebenso Eingang in den kreativen Prozess wie die aktive Auseinandersetzung mit seiner von Rassismus und Gewalt geprägten Herkunft im unmittelbaren Umfeld der US-Metropole Philadelphia.

Sein Sound ist dabei tief in der Geschichte Schwarzer Musik wie dem Post-Bop, Spiritual Jazz und Blues verankert. Nicht, um damit ein Gefühl der wohligen Nostalgie zu beschwören, sondern um daraus die Klänge der Zukunft abzuleiten. Wer bereits das Privileg hatte, Wilkins im Zusammenspiel mit seinem Quartett auf der Bühne zu erleben, wird eine vage Ahnung davon in sich tragen, wie diese zu klingen vermögen.

  • Text: Luca Glenzer
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