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Das Labor III: Verlustbearbeitung im harDCore

Galerie KUB

Preise

VVK: Eintritt frei - Spendenbasis

Das diesjährige Labor ist ein Selbstversuch: Erstmals werden wir im Kontext der Leipziger Jazztage einen Ort – die Galerie KUB – über mehrere Tage als Experimentierfeld nutzen und somit dem Innovativen, Risikobehafteten und Unfertigen Spielraum geben.

Das Labor besteht aus drei Veranstaltungen.

Eine Performance. Zwei Künstler. Zwei Ebenen. Labor 3 erforscht, wie Vergangenes durch neue Formate wiederbelebt werden kann: Wie lässt sich Fremdes aneignen und teilen? Welche Machtfragen entstehen bei Auswahl und Kuration? Und wie können vergangene Ereignisse für Gegenwart und Zukunft neu aktiviert werden?

Der Bassist Christian Dähne taut archivierte musikalische Praktiken auf – mithilfe von generativem Deep Learning, ethnographischer Forschung und einer kritischen Auseinandersetzung mit KI. Um Ressourcenverbrauch und Ausbeutungspraktiken entgegenzuwirken, begrenzt er bewusst die Datensatzgröße. Sein Instrument: eine eigens trainierte KI, gespeist ausschließlich mit Konzertaufnahmen der Post-Hardcore-Band Fugazi. Dieses System wird in der Aufführung als klangliche Basis für neu komponiertes Material eingesetzt. 

Dem gegenüber steht die lebendige, expressive Performance des Künstlers Fellipe Vergani alias FELL. Mit Stimme und Körper reagiert er unmittelbar auf Raum, Publikum und musikalische Strukturen. Seine Arbeit lebt von Improvisation, spontaner Reaktion und einer physischen Präsenz. Verwurzelt in der Underground-Musikszene São Paulos, entwickelt er daraus eine Praxis, die humorvolle Provokation, sozialpolitische Theorie und bildstarke Performances vereint. 

  • Text: Lisa Zwinzscher
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