Jazzkalender #301

LET’S TALK ABOUT JAZZ… und … WURZELN

Feuchte Wiesen. Frostige Böen. Schlammspritzer. Sabine. Immer dieses Grau. Papperlapapp! Die Dämmerung leckt golden am Himmel und vor tirilierendem Juchhee springen Vogelherzen aus dem Federkleid. Frühblüher scharwenzeln am Wegesrand umher und spätestens angesichts vorüber wirbelnder Ahornsamen wollen wir es nicht mehr leugnen: es bedarf nicht mehr viel und die Sonne lässt den Winterschlaf sein. Zeit für Wurzeln!

Nun ist es bei uns mit der Pflanzenlehre freilich nicht weit her. Allein das schauende, staunende Spaziergänger*innen-Auge verführte uns zu diesen anfänglichen Betrachtungen. Bekanntlich geht es hier immer ums Eingemachte – nämlich Jazz, Jazz, Jazz! Im März hat selbiger bei uns so einiges mit jenen feinen Verästelungen zu tun, die selbst aus kargem Boden saftigstes Grün treiben können. Da ist der Leiter des Darmstädter Jazzinstituts, Wolfram Knauer, seit mindestens 30 Jahren unterwegs zu den Quellen des Jazz. Aus seinem neuesten Werk »Play yourself, man! – Die Geschichte des Jazz in Deutschland« liest Knauer am 14.3. im Werkcafé im Kulturhof Gohlis. Darin ein Tag im Dezember 1917 als das 15. Infanterie-Regiment der USA mit Arbeitssoldaten, an deren Fersen Jazz haftete, nach Europa entsandt wurde. „Der Jazz ist der Modetanz von heute, ein Gliederschütteln und Verrenken, wie man es sonst niemals im Tanzsaal sah“, zitiert Knauer aus einem Bericht der Deutschen Nachrichtenagentur von 1921. Über die Rückschau hinaus reflektiert Knauer auch die gegenwärtige Situation des Jazz in Deutschland – seine gesellschaftliche Relevanz und sein Potential zum Politischen. Root 70, die bereits seit Langem in unserer Aufmerksamkeit verwurzelte Band des Posaunisten Nils Wogram, tourt anlässlich ihres 20-jährigen Bandjubiläums und kommt am 23.3. für ein Konzert ins Neue Schauspiel. Zur Kirsche der Metaphern-Torte: für frische Verästelungen und Triebe aus und mit dem Jazz-Geflecht steht am 26.3. das Album-Release-Konzert des Philipp Rumsch Ensembles im UT Connewitz.

Auf zum Aussäen,
Eure Jazzkalender-Redaktion
Die gesamte Ausgabe als PDF  >>>

Newsletter

Regelmäßige Neuigkeiten zu unseren Festivals, Konzerten und zur hiesigen Jazzszene gibt es auch direkt ins Postfach.

Hiermit willige ich ein, dass der Jazzclub Leipzig e.V. mir regelmäßig Information über Veranstaltungen und Neuigkeiten in diesem Zusammenhang per E-Mail zusendet. Meine Einwilligung kann ich jederzeit widerrufen. Die Nutzungsbedingungen akzeptiere ich und die Datenschutzerklärung habe ich gelesen.

Anmeldung zum Newsletter