Potsa Lotsa XL

Preise
- PG I
- VVK*: 48/37 €
- AK: 57/46 €
- PG II
- VVK*: 40/30 €
- AK: 48/38 €
- PG III
- VVK*: 33/24 €
- AK: 40/31 €
- PG IV
- VVK*: 27/19 €
- AK: 33/25 €
- PG V
- VVK*: 22/15 €
- AK: 27/20 €
Triplekonzert mit Aly Keïta und Bobo Stenson Trio.
Tanz der Amöben – jazzmikroskopisch betrachtet.
Welcher intelligible Mehrzeller könnte sich schon rühmen, jemals eine Amöbe mit eigenen Augen gesehen zu haben? Amöben sind einzellige Formwandler, die, um es mit dem irischen Autor Flann O’Brien zu sagen, etwas kleiner als unsichtbar sind. Wir wissen, dass es sie gibt. Doch wenn man sie schon nicht zu sehen vermag, so kann man ihnen jetzt zumindest beim Tanzen zuhören. Die Berliner Saxofonistin, Komponistin und Bandleaderin Silke Eberhard macht es mit ihrer Langzeitformation Potsa Lotsa XL möglich.
Bei ihrem Projekt »Amoeba’s Dance« begibt sich das sehende Ohr unweigerlich in einen wimmelnden Mikrokosmos, der von einer Vielzahl unglaublich sympathischer und liebenswerter Wesen bevölkert ist, welche eine völlig andere Weltsicht haben als wir selbst. Sowie man sich auf diese Welt einlässt, beginnt man zu schrumpfen und auch Silke Eberhards Musik mit anderen Ohren zu hören. Der Gesamtsound ihres Wimmelzoos ist sehr kleinteilig und organisch.
Vieles war auf dem Papier ausformuliert, und doch beginnt die eigentliche Formwandlung erst im Zusammenspiel mit den Musiker:innen der Band. Die kurzen Stücke verändern im kollektiven Voranschreiten ebenso ihre Form wie ihre nanozoologischen Vorlagen. Die mikroskopische Nähe des Sujets evoziert zugleich eine überraschende Nahbarkeit im Klang. Organische Plots entfalten sich wie Kurzfilme aus einem Floh-, oder in diesem Falle Amöbenzirkus – was durch die begleitenden Visuals der Animationskünstlerin Sanja Star, mit der Potsa Lotsa XL in Leipzig erstmals gemeinsam auftreten wird, abermals an Spannung gewinnt.
Kleine Welt ganz groß! Mehr noch als von ihren bisherigen Projekten kann man von diesem Exkurs Silke Eberhards sagen, dass er hochgradig und vorbehaltlos unterhaltsam ist. »Amoeba’s Dance« ist Jazz zum Liebhaben.
Im Anschluss: Aly Keïta
Und danach: Bobo Stenson Trio
(Triplekonzert)