Jazzkalender Juli-Jazzkalender

LET’S TALK ABOUT JAZZ, BABY
Eigentlich ist schon Redaktionsschluss, der Kalender zum drucken bereit, als uns diese traurige Nachricht erreicht: Der Pianist Horace Silver ist am 18. Juni im Alter von 85 Jahren in seiner Heimatstadt New York gestorben. Und wieder geht einer, der die Entwicklung des Jazz maßgeblich geprägt hat. Einer, der Ausdruck hatte und provozierte. Eine Begegnung mit dem Pianisten Art Tatum war es wohl, die Silvers Spiel maßgeblich beeinflusste: „Entweder höre ich auf damit, professioneller Pianist zu sein oder ich mache etwas eigenes.“ Fortan erkannte man „einen Silver schon im zweiten Takt. Mit den Jazz Messengers gründete er (gemeinsam mit Art Blakey) die Hard-Bop-Band schlechthin, indem er die Tür für Gospel und Blues öffnete, später „verlangsamte“ er den Bop zum entspannteren Soul-Jazz. Stilprägend war vor allem seine funky Spielweise in den 50ern, zu einer Zeit, als das Wort Funk noch mit einem Schmuddelimage besetzt war. Er brachte das Leichte und die Körperlichkeit in den Jazz zurück, später wurden viele seiner Akkorde für diverse Hiphop-Tracks gesampelt. Mit dem Label Blue Note und dessen Mitgründer und Produzenten Alfred Lion fand Silver Partner, die seinen Sound exzellent vermarkteten. Legendär auch seine kunstvollen Cover, denn Silver wusste nur zu genau, dass eine Platte mehr ist, als nur die Musik. Bis heute gilt er als einer der erfolgreichsten Blue-Note-Künstler. Seine Diskographie strotzt nur so von Jazzhits (»The Preacher«, »Quicksilver«, »Jungle Juice«, »Song For My Father«), Songs, die sogar in amerikanischen Jukeboxen zu finden waren. Seine Bands waren Startups für unzählige kommende Jazzstars, vor allem Bläser (Donald Byrd, Kenny Dorham, Clifford Jordan, Randy und Michael Brecker, Joe Henderson u.v.m). Wir verbeugen uns vor dem wahren „Godfather of Funk“, dessen Spielkonzept dem Jazz zu neuer Popularität verhalf, indem er ganze Generationen zu Schnippsern und Kopfnickern machte. R.I.P. Horace Silver!
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