Das Leben der Jutta Hipp ist zweifellos filmreif: Es umfasst einen kometenhaften Aufstieg eines Underdogs und mehrere unerwartete Wendungen. Nachdem die 1925 in Leipzig geborene Pianistin in den 1950er Jahren zu den talentiertesten Jazzmusiker*innen Europas zählte und drei Alben beim legendären Jazzlabel Blue Note Records aufnahm, zog sie sich wenige Jahre nach ihrem Umzug nach New York auf dem Höhepunkt ihrer Karriere plötzlich von der Bühne zurück und arbeitete fortan als Schneiderin in einer Textilfabrik.

Über viele Jahre hinweg war Hipps Werk und Leben daraufhin in Vergessenheit geraten. Seit einiger Zeit jedoch wird es sukzessive wiederentdeckt. Einen großen Anteil daran hat die Jazzsaxophonistin Ilona Haberkamp, die im vergangenen Jahr eine Biographie Hipps unter dem Titel »Plötzlich Hip(p)« veröffentlicht hat. Anlässlich des 100. Geburtstages veranstaltet LeipJAZZig eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der Pianistin mit einem vielfältigen musikalischen Rahmenprogramm. Abgerundet wird der Abend mit Wortbeiträgen Haberkamps.